Zwanzigstes Kochen mit Gerd Lindgens, Matthias Tepner, Matthias Pietzsch, Stefan
Richter und Edgar Knobloch. Am 01.12.2006 bei Matthias Pietzsch.
Als Gastkoch begrüßten wir Steffen.
5 Bräter, seit langer Zeit waren wir wieder einmal "voll"-zählig.
Gastgeber war diesmal unser Freund und Bräter Matthias Pietzsch.
Nach kurzem Überlegen hatten wir das Menü des diesmaligen
Männerkochens klar vor unseren Augen und unserem Gaumen
liegen.
Es war Dezember, und es war die Zeit, einmal Wild zuzubereiten. Es
sollte eine Bereicherung unserer Kochkünste, eine Wonne für unsere
Geschmacksknospen und ein Kochabend werden, der uns allen lange
in Erinnerung bleiben sollte, und das tat er dann bei mir auch.
Ich hatte vor kurzem über einen guten Bekannten, danke Rene,
einen Biometzger, der auch Wild anbietet (natürlich gibt es kein Bio-
Wild, dafür aber klare Qualitätsmerkmale) in Weilerswist
ausgemacht.
Kurz gesagt Ulla und ich sind hin und haben uns den Laden angeschaut. Top Auswahl an Fleisch, Wurstwaren und Wild.
Insbesondere stach mir das Wilde Schwein, auch Wildschwein genannt ins Auge. Mir kam der Gedanke für einen Wildklassiker,
"Wildschweinbraten mit Rotkohl und Spätzle". Da kam dann nur noch der Preis der mich überlegen ließ, 1800 gr. Wutz für ca.
60.- Euro. Aber, wir haben es ja.
Wir sind die 5 Bräter, bezahlen tun wir später. Gedacht getan, die Wutz die war bestellt.
Bevor die ganze Schweinerei losging tranken wir zur Einstimmung ein Gläschen Sekt aus dem reichhaltigen Wein und
Sektvorräten unseres Gastgebers Matthias Pietzsch.
DIE VORVORSPEISE
Hier habe ich zu altbewährtem gegriffen und nochmals eine kleine Zusammenstellung an geräuchertem Fisch gekauft. Den Fisch
habe ich in Wesseling bei Fischers Fritze gekauft (am Spinatbunker). Sehr gut, frisch, nicht unendlich teuer, freundliche
Bedienung, fachkundig.
Gekauft habe ich geräucherten Lachs, geräucherten Butterfisch und geräucherte Forelle. Dieses Mal habe ich noch einen doppelten
Matjes mit Zwiebeln mitgebracht, extra für Matthias Tepner Dazu noch von mir frisch gemachte Reibekuchen, was will der Mensch
noch mehr.
"Köstlich, wie unser Matthias T. sagt". Die Zusammenstellung von Reibekuchen und geräuchertem Fisch ist nun einmal klasse.
Danach ging es dann zu unserer Vorspeise.
PILZPFANNE AUS GEMISCHTEN PILZEN
Zutaten:
1000 gr. Gemischte Pilze, frisch
40 gr. Butter
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe (fein gehackt)
80 gr. Bacon
180 gr. Sahne
1/6 Ltr. Brühe
Pfeffer, Salz
1 EL Petersilie
Die frischen Pilze säubern. Das Stielende kann man etwas abschneiden. In einer Pfanne die Butter
zerlassen. Den Knoblauch, die Zwiebel und den Bacon würfeln und darin anbraten. Danach die Pilze
hinzufügen und ein paar Minuten mitbraten.
Sahne und Brühe zugießen und etwas einköcheln lassen. Wenn die Sauce dann sämig wird mit Pfeffer und Salz würzen. Pilze mit
gehackter Petersilie bestreuen und servieren.
Dazu ein Brot
Matthias Tepner und unser Gast haben sich der Pilzpfanne angenommen. Dankeschön ihr zwei. Lecker zubereitet mit
Knoblauchbrot und einem guten Weißwein dazu, vom feinsten. Die Pilze habe ich bei Schmitz-Hübsch gekauft, eine gute saisonale
Auswahl an Pilzen.
Danach ging es dann auch schon an unsere Hauptspeise.
Wildschweinbraten mit Rotkohl und Spätzle
Hier ging bei der Zubereitung dieses ansonsten leckeren Gerichtes leider einiges schief. Mein Wille war stark, aber mein
Weingeist ebenfalls. Ich habe das ganze leider nicht so richtig in den Griff bekommen, aber beim nächsten Männerkochen (bei
Matthias Tepner) werde ich besser sein. Zuerst die Arbeit (das Kochen) und dann das Vergnügen (der Wein).
Ich habe dieses Gericht zu Hause einmal vorgekocht, insbesondere den Rotkohl, aber an diesem Abend ??????????.
Trotz allem, hier ist das Rezept:
Zutaten für 6 Personen:
12
Wacholderbeeren
1,5
kg
Wildschweinrücken
1 ½
Teel.
Salz
3
Teel.
Edelsüsses Paprikapulver
200
Gramm
Durchwachsenen Räucherspeck in dünnen Scheiben
12
Nelken
1 ½
Tasse
Öl
1 ½
Essl.
Mehl
1/3
Ltr.
Apfelsaft
6
Essl.
Preiselbeerkonfitüre
6
Essl.
Hagebuttenkonfitüre
1/3
Ltr.
Wasser oder Wildfond
Schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
Zubereitung:
Die Schwarzkittel, wie die Wildschweine im Volksmund auch genannt werden, haben trotz ihres bedrohlichen Aussehens
überraschend zartes, wohlschmeckendes Fleisch, wenn es sich nicht gerade um einen alten Keiler handelt, sondern um
Frischlinge (Jungtiere) oder Überläufer (zweijährige Tiere). Von älteren Wildschweinen verwendet man, nach entsprechendem
Beizen, meist nur die Keulen und - in der anspruchsvollen feinen Küche - auch den gefüllten Kopf als Mittelpunkt einer festlichen
Tafel. Rücken, Keulen und Schultern junger Schweine schmecken am besten, delikat sind auch die Innereien.
Alle Zubereitungsarten, die wir vom Hausschwein gewohnt sind, lassen sich auch auf
Wildschweinfleisch anwenden, wenn man es nicht lieber wildgerecht wie Reh- oder Hirschfleisch
behandelt. Frischlinge mit einem Gewicht bis zu 30 kg kann man übrigens mit der zarten Haut am
Spiess braten, während ältere Tiere unbedingt abgeschwartet und zerwirkt werden müssen.
Verwendet für dieses delikate Gericht den Rücken eines jungen Wildschweins, eines Frischlings oder
Überläufers. Er wird wie ein Rehrücken tranchiert.
Hier das Rezept für den Rotkohl
Rotkraut Klassisch
Für 6 Personen:
1,5
kg
Rotkohl
75
Gramm
Gänseschmalz
1 1/2
Zwiebel, fein geschnitten
3
Säuerliche Äpfel
2
Lorbeerblatt
4
Gewürznelken
1
Prise
Zimt
1
Prise
Lebkuchengewürz
300
ml
Rotwein
300
ml
Gemüsebrühe
3
Essl.
Preiselbeeren
Muskat
Zucker
Salz
Zubereitung:
Den Rotkohl halbieren oder vierteln und den Strunk entfernen. Dann den Kohl fein hobeln. Die Zwiebel in Schmalz mit 1 TL Zucker
anschwitzen, den Kohl zufügen und kurz mitschmoren. Mit Wein und Brühe aufgießen. Die Äpfel schälen und achteln. Die
Gewürze und die Äpfel zugeben und zugedeckt ca. 45 Minuten bei milder Hitze garen. Vor dem Servieren mit Salz, Zucker und
Muskat abschmecken und die Preiselbeeren unterrühren.
Alles in allem kein schlechter Abend, aber eben mit ein paar Holpersteinen. Beim nächsten Mal wird alles besser.
Die Wacholderbeeren, mit Wasser bedeckt, 5 Minuten quellen lassen. Den Backofen auf 200 Grad
vorheizen. Das Fleisch waschen, trockentupfen, von Sehnen befreien und mit dem Salz und dem
Paprikapulver einreiben.
Mit den Speckscheiben gleichmäßig bedecken und mit den Nelken feststecken.
Den Rücken auf den Bratrost legen, das Öl in die Fettpfanne gießen und das Fleisch im Backofen
etwa 45-50 Minuten braten, dabei häufig mit Bratfond begießen, aber nicht umdrehen.
Inzwischen das Mehl mit dem Apfelsaft verquirlen. Sobald der Braten gar ist, herausnehmen und
warm stellen. Die Apfelsaftmischung mit dem Bratensatz verrühren. Diese Flüssigkeit in einen Topf
gießen und auf der Herdplatte andicken lassen. Die beiden Konfitüren und soviel Wasser oder
Fleischbrühe einrühren, bis eine sämige Sauce entsteht.
Den Braten aufschneiden (den Speck vorher entfernen) und das Fleisch bei Tisch mit Pfeffer
bestreuen. Die Sauce gesondert dazu reichen.
Dazu passen: Kartoffelkroketten oder Semmelknödel, Spätzle oder Kartoffel, Rotkraut (Blaukraut),
mit Preiselbeerkonfitüre gefüllte gedünstete Apfelhälften. Als Getränk ein kräftiger Rotwein, zum
Beispiel ein Amselfelder aus Jugoslawien, oder einen Spätburgunder.
Wir haben uns bei den Beilagen für Spätzle Kartoffel und Rotkohl entschieden.
Gerhards Pinnwand